Erbendorfer AM-Maschinenbau ist ausgelastet

Erbendorf. (njn) Der Lockdown macht es der Wirtschaft nicht leicht. Nicht so bei der Firma AM-Maschinenbau. Inhaber Alfons Meierhöfer kann sich über volle Auftragsbücher freuen und seine Produkte gehen bald nach Russland und bis ins hinterste Asien.

„Wir sind bislang gut durch die Krise gekommen“, bestätigt Alfons Meierhöfer, Firmenchef von AM-Maschinenbau im Erbendorfer Gewerbegebiet. Mit einer Drehmaschine in seiner Garage begann im Jahr 1999 die Firmengeschichte.

Bürgermeister Johannes Reger kam zu Besuch, um mit ihm über die Entwicklungen und Erfahrungen in der Corona-Krise zu sprechen. „Bereits Ende 2019 begannen die Probleme in der Großteilfertigung“, erinnert sich Meierhöfer. „Da war von Corona noch fast nichts zu hören.“ Vor allem aus der Automobilbranche seien Rückgänge zu verzeichnen gewesen. „Wir mussten Kurzarbeit anmelden, doch bis zum Jahresende 2020 hat sich die Auftragslage trotz Corona wieder stabilisiert.“

„Seit Januar haben wir 100 Prozent Auslastung“, bestätigte der Firmenchef. Er spüre, dass die Endkunden wieder Produkte wollen. „Deshalb haben wir das Jahr 2020 genutzt, ein neues Produkt zu kreieren.“ Meierhöfer machte kein Geheimnis daraus, dass es sich dabei um Maschinen für den Schwertrafobau handelt. „Wir haben weltweite Vertriebsnetze aufgebaut.“ Erste Aufträge liegen bereits aus China vor, weitere aus Russland und sogar aus Südkorea. „Wir liefern dann direkt in den asiatischen Markt hinein.“

Was Meierhöfer in der Coronazeit vor allem vermisse, seien die Firmenbesuche. „Selbst Gespräche mit Vertretern lauf nur telefonisch und was immer wichtiger wird sind Videokonferenzen zum gegenseitigen Austausch.“

Bürgermeister Johannes Reger interessierte auch die Frage, ob die Kinderbetreuung der Mitarbeiter funktionierte. Der Firmenchef sagte zwar, das Homeoffice grundsätzlich möglich sei, es aber mit der Umsetzung Schwierigkeiten gebe. „Es entsteht pro Arbeitsplatz im Homeoffice ein gewisser finanzieller Aufwand wegen der Hardware, aber auch die Internetgeschwindigkeit spielt eine Rolle.“ Da stelle sich die Frage, ist die Internetgeschwindigkeit am Heimarbeitsplatz ausreichend oder nicht.

Selbst eine Mitarbeiterin, die mit dem Bürgermeister sprach, bestätigte, dass es zuhause schwierig sei zu arbeiten. „Denn oft braucht man zu Hause am Bildschirm Daten, auf die man nicht zugreifen kann.“  Neben der eigentlichen Tätigkeit werde man daheim auch oft aus der Arbeit durch Kind oder anderes herausgerissen. „Im Notfall können die Mitarbeiter die Kinder auch ins Büro mitbringen“, bestätigte Meierhöfer. „Das wurde bereits erfolgreich probiert.“

Zum Thema Auszubildende führte er aus, dass diese von zu Hause aus am Online-Unterricht teilnehmen. Die Firma bildet übrigens jedes Jahre Jugendliche als Zerspanungsmechaniker aus. Auch in der derzeitigen Corona-Pandemie. „Für den diesjährigen Ausbildungsstart im September haben wir noch Plätze frei“, stellte Alfons Meierhöfer fest. „Ich würde mich über Bewerbungen sehr freuen.“ Was dem Firmenchef dabei wichtig ist: „Es ist gewünscht, dass die Interessierten vorher ein Praktikum in unserem Betrieb absolvieren.“  Denn nur so sei erkennbar, ob der Praktikant Interesse an der Arbeit hat und in das gesamte Team passt.

Corona hin oder her, im Betrieb wird immer wieder investiert. Erst im letzten Jahr konnte Vis-a-Vis der Straße ein neues Produktionsgebäude mit Büro- und Sozialräumen bei einer Gesamtfläche von rund 2 000 Quadratmeter fertiggestellt werden. „In Gebäude und Maschinen haben wir gut fünf Millionen Euro investiert.“ Für die Zukunft seines Unternehmens ist Meierhöfer deshalb nicht bange. „Ich habe da keine Bedenken. Denn für mich ist ganz klar, die Zeichen für die Zukunft stehen auf Wachstum.“

Text und Bild: Jochen Neumann